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Photovoltaik für den Eigenverbrauch - sinnvoll? Teil 2: Geld

Nach langer Überlegung habe ich mich für eine PV Anlage entschieden. Zum Jahreswechsel 2017/2018 hatte unser Energieversorger in weiser Voraussicht den Preis pro kWh gesenkt und den Grundpreis angehoben, so dass sich PV im Eigenverbrauch weniger lohnt. Das führte erst mal dazu, dass die Pläne ad acta gelegt wurden.

Nachdem die Modulpreise aber wieder günstiger wurden, kam die Sache wieder in den Bereich, wo es sich lohnt. Nun ein paar Eckdaten:

Wir verbrauchen im Jahr ca. 3000 kWh Strom. Die Anlage, die für uns gut passen soll, hat 7,68 kWp. Sollte in unseren Norddeutschen Breiten also in etwa 6000 bis 7000 kWh p.a. liefern. Geht man davon aus, dass man ohne Speicher ca. 30% seines Bedarfes decken kann, und mit einem Speicher ca. 70%, so sind die Rechnungen schnell aufgemacht:

Ohne Speicher:

  • 2000 kWh Strombezug (der gute Ökostrom zu 25,5 ct/kWh) bleibt.
  • 1000 kWh Eigenverbrauch durch die Anlage, also Vermeidung von 25.5 ct/kWh oder ~250 € p.a. Kosten (Real ~200 € p.a., da die Umsatzsteuer auf den eigenverbrauchten Strom bezahlt werden muss!)
  • 5000 kWh werden zu 12 ct /kWh eingespeist, macht einen Ertrag von 600 € p.a.

Von diesen ~800€ p.a. muss nun die Abschreibung (20 Jahre), die Reinigung und die Versicherung bezahlt werden. Das klappt so gerade eben! Daher für den Umweltschutz entschieden.

Lohnt sich ein Speicher?

Ein Speicher steigert den Eigenverbrauch von ca. 30% auf ca. 70%. Machen wir die Rechnung auf: In unserem Fall würden wir ca. 1200 kWh p.a. (Verbrauch von 3000 x (70%-30%)) mehr selber nutzen, d.h. einen Preisvorteil von (25,5 - 12,2) = 13,3 ct /kWh bekommen. Das gibt einen jährlichen Ertrag durch den Speicher von ca. 160 €. Wenn die Speicher nun tatsächlich die Abschreibungsdauer von 20 Jahren halten (was eine gewagte Annahme ist!), dann wären das 3200 €, die für einen Speicher ausgegeben werden können, damit er zumindest das Geld wieder einspielt, was er gekostet hat. Bei aktuellen Preisen von 6000 - 8000 € für einen Speicher ausreichender Größe bedeutet das ganz klar: Finger weg! Auch wenn einem die Werbung anderes vorgaukeln möchte, ein Speicher lohnt sich erst, wenn der Preis deutlich unter 3000 € liegt, da die Zellen einem erheblichen Verschleiß unterliegen. 2 Ladezyklen am Tag ergeben schon nach 3 Jahren die 1000 Zyklen, die ein "normaler" Akku durchhält.

Zwischenfazit:

Die PV Anlage wird in wenigen Wochen installiert. Wenn die Speicher wirklich mal unter 3000 € kosten sollten, denke ich auch darüber nach. Den Eigenverbrauch optimieren kann man ja auch noch - es gibt viele Tipps dazu. Jetzt erst einmal um die Steuer kümmern - man wird ja zum Unternehmer, wenn es sich lohnen soll! Nach einem Jahr gibt's erneute Bilanz...

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