Veröffentlicht am 2. Jan 2016
Bei der Online-Enzyklopädie Wikipedia haben wir uns ja schon daran gewöhnt, dass im Netz Wissen frei verfügbar ist. Wobei frei nicht "umsonst" heisst, denn nur mit regelmäßigen Spenden kann sich die Wikimedia unabhängig und über Wasser halten. Nun ist die Wikipedia regelmäßig ein guter Startpunkt, wenn ich etwas wissen möchte, aber per Definition frei von Originalarbeiten, da für jede Behauptung ein Beleg bzw. Zitat verlangt wird.
Bei den Originalarbeiten sieht es schon komplexer aus. Klassischerweise muss eine wissenschaftliche Arbeit durch Kollegen begutachtet werden (sogenannter "Peer Review"), was aber auch seine Tücken hat, sind die "Peers" doch oft auch nicht frei von Eigeninteresse. In den klassischen Journalen funktioniert diese Methode der Qualitätssicherung ganz ordentlich, die sind dann aber teuer für den, der die Artikel lesen will (bzw. man muss in die passende Bibliothek gehen).
Im Netz geht es nun zum Teil anders herum - es gibt inzwischen eine Reihe von sogenannten "Open Access" Publikationen, bei denen der Leser umsonst an die Daten kommt. Zahlen muss hier der Autor, denn auch hier wird ja ein Service geboten, der seine Kosten hat. Wenn der Autor zahlt, dann hat das natürlich auch seinen kleinen Interessenkonflikt. Also ein alternatives Modell, aber kein ideales. Das Verzeichnis DOAJ gibt einen Überblick über die vertrauenswürdigen Journale. Denn natürlich gibt es auch jede Menge Schrott im Netz, z.B. "World Institutes" mit Sitz in Aserbaidschan. Und Google Scholar indiziert auch den Schrott fröhlich mit. Das macht die Suche für den Neueinsteiger nicht gerade einfacher.